Kompetenzstrukturmodell Standards für das reformierte Pfarramt: Die Konkordatskonferenz (höchstes Organ der 19 Konkordatskirchen der Deutschschweiz) hat 2013 ein neuartiges Kompetenzstrukturmodell für den Pfarrberuf verabschiedet. Im November 2023 wurde es aktualisiert und per 1.1.2024 in Kraft gesetzt. Es formuliert das gemeinsame Zielbild der Pfarr-Ausbildung in den Deutschschweizer Kirchen (inkl. Tessin, ohne Bern-Jura-Solothurn). Es beinhaltet 12 Standards in fünf Bereichen, die im Rahmen der Ausbildung geschult werden. Jeder Standard hat drei Aspekte:

  • Fachwissen (theologische und andere akademische Grundlagen)
  • Umsetzungsbereitschaft (volitionale Elemente)
  • Können (Fähigkeiten/Fertigkeiten)

Das Modell ist die Grundlage für das Gesamtcurriculum der Pfarr-Ausbildung im Konkordat. Das Kompetenzstrukturmodell wird auch genutzt für die Eignungsklärung, für das Prüfungsgeschehen, für Standortgespräche, Potentialanalysen (vgl. Personalentwicklung), für Kirchgemeinden und für die Weiterbildung, wo jeweils sichtbar ist, welche Standards bearbeitet werden. Ideal ist es auch für Bewerbungsprozesse und die Passung zwischen Pfarrperson und Pfarrstelle. Ausserdem kann es - im Zusammenhang mit weiteren Kompetenzstrukturmodellen für andere kirchliche Berufe - verwendet werden für Aufgabenaufteilung in interprofessionellen Teams.

Wichtig: Das Modell zeigt keine Maximalforderung für alle Pfarrpersonen und Studierenden. Das wäre eine Überforderung. Es zeigt vielmehr die Kompetenzstruktur und ist damit ein Sprach- und Denkrahmen für die Aus- und Weiterbildung, für die Personalentwicklung, für die Teamentwicklung und für die Passung zwischen Person und Stelle.

Kompetenzstrukturmodell Kreisgrafik
Kompetenzstrukturmodell Tabelle