Gesamtcurriculum der Pfarr-Ausbildung
Mit dem teilrevidierten Konkordatsvertrag per 1.1.2019 haben sich die Konkordatskirchen zu einem neuen Gesamtcurriculum in der Pfarrausbildung bekannt. Der mehrjährige Prozess der Entwicklung eines neuen Gesamtcurriculums wird von einer breit zusammen gesetzten Steuergruppe im Auftrag der Konkordatskonferenz geleitet. Er ist fast abgeschlossen. Folgende Geschichte hat das neue Curriculum für eine Pfarrausbildung, welche die Herausforderungen der Zukunft annimmt:
- Im November 2013 hat die Konkordatskonferenz ein neues Kompetenzstrukturmodell für die Ausbildung beschlossen: 12 Standards für das evangelisch-reformierte Pfarramt. Das Modell wurde in einem breiten Prozess mit rund zweihundert Pfarrerinnen und Pfarrer sowie mit den Kirchenleitenden der Konkordatskirchen erarbeitet. Als Daten dienten auch eine Organisationsanalyse und ekklesiologische Zukunftsentwürfe. Dieses Modell diente als Grundlage für neu entwickelnde Curriculum.
- Von Januar bis Mai 2015 arbeiteten zwei Teilprojektgruppen an der Ausarbeitung des Konzepts Gesamtcurriculum. Die eine erstellte ein Gesamtcurriculum mit der Gesamtschau aller Ausbildungs-, Auswahl-, Entwicklungs- und Qualifikationsprozesse der Ausbildung. Die andere fasste die theologische Tiefenreflexion zum neuen Modell zusammen. Entstanden ist das Buch «Perspektiven für das Pfarramt», das im Sommer 2016 im TVZ publiziert wurde.
- Im November 2015 wurde der Entwurf des Konzepts Gesamtcurriculum nach einer umfassenden Vernehmlassung verabschiedet und zur Ausarbeitung der einzelnen Ausbildungsgefässe frei gegeben.
- Seit dem Jahr 2016 haben verschiedene Teilprojektgruppen die einzelnen Ausbildungsgefässe in den vier Prozessen (Ausbildungsprozess, Qualifikationsprozess, Auswahlprozess, Begleitprozess) erarbeitet und in Abstimmung aufeinander entwickelt. Die Konkordatskonferenz hat den Entwürfen der Teilprojektgruppen zugestimmt.
- Im Jahr 2017 wurde ein neuer Konkordatsvertrag ausgearbeitet, der im Frühsommer 2018 von allen 19 Konkordatskirchen bzw. durch ihre Kirchensynoden einstimmig beschlossen wurde.
- Im Jahr 2018 starteten erste Module und Ausbildungsgefässe. Parallel dazu wurde die Ausbildungsordnung ausgearbeitet. Sie wurde von der Konkordatskonferenz im November 2018 per 1.1.2019 verabeschiedet.
- Am 1.1.2019 startete das neue Konkordats, die neue Pfarr-Ausbildung mit ihren neuen Konzepten und Inhalten. Auch die kirchliche Eignungsklärung, die Kirchliche Studienbegleitung sind neu konzipiert. Zwei Teilprojektgruppen sind noch an der Arbeit: Das neue Prüfungsverfahren ab Lernvikariat 2019/2020 und das neue Konzept für die Weiterbildung in den ersten Amtsjahren stehen noch aus.
Pfarrer Thomas Schaufelberger, MBA
Leiter A+W, Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer
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