Warum verlässt du die Nachwuchsförderung Theologie? 
In meiner Tätigkeit habe ich spannende kirchliche Projekte und Entwicklungen kennengelernt. Dass es Kirchgemeinden an vielen Orten gelingt, Menschen zusammenzubringen und mit ihrem je eigenen Profil Räume für Spiritualität zu öffnen – in alten und in neuen Formen –, hat mich inspiriert. Und die Lust in mir geweckt, selbst Pfarrerin zu werden und die Zukunft der Kirche mitzugestalten. Deshalb absolviere ich ab August das Lernvikariat, die letzte Etappe der Ausbildung zur Pfarrerin.

Beschreibe deine Theologie in 3 Adjektiven:
Ehrlich, hoffend und immer in Bewegung.

Was waren die grössten Meilensteine der letzten sechs Jahre? 
Die Entwicklung ging und geht weiter in die Richtung «Theologie zu den Leuten bringen» statt «Leute zur Theologie zu bringen». Mit dem Reisespiel Kreuz und quer, den TheoTrails und dem Diskussionsmaterial für die kirchliche Jugendarbeit konnten wir Themen rund um den Glauben und die Kirche in die kirchliche Jugendarbeit einbringen. Der grösste Meilenstein erfolgt aber dieses Jahr: mit der Lancierung eines regelmässigen, überkantonalen Jugendanlasses wird die kirchliche Jugendkultur gefördert und gestärkt.  

Was waren die Herausforderungen? 
Sich nicht abschrecken zu lassen von den trägen Strukturen unserer Institutionen. Und das Vertrauen der Kirchgemeinden zu gewinnen, die eine gewisse – nicht immer unberechtigte – Skepsis gegenüber dem haben, was Fachstellen und Gremien aushecken. 

Was für ein Theologiestudium wünschst du dir für die Zukunft der Studierenden? 
Eines, das den Leuten den Ärmel reinnimmt und sie zu interessanten Gesprächspartner:innen für die Menschen und Institutionen unserer Gesellschaft macht.  

Wie sieht deine Traumkirche aus? 
Ich kann mich hier ganz der Vision anschliessen, die wir vor Kurzem für die Jugendkirchentage formuliert haben: Ich träume von einer Kirche mit Herz, Kopf und Hand, in der sich Menschen auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam wachsen. Einer Kirche, in der wir uns gegenseitig nicht nur tolerieren, sondern Raum geben, zuhören und inspirieren. 

Was für eine Pfarrerin willst du sein? 
Eine, die mit den Menschen und von den Menschen lernt, in dieser Welt mit Gott unterwegs zu sein. 

Welche Tipps gibst du deiner Nachfolgerin mit auf den Weg? 
Gehe mit möglichst vielen Leuten Kaffee trinken. In persönlichen Gesprächen entstehen die besten Ideen.  

Liebe Sara, wir danken dir an dieser Stelle für deinen Einsatz, deine Ideen und deine Begeisterung für die Theologie und wünschen dir für die nächsten Schritte in deinem Leben viel Freude, weiterhin so viel Elan und Gottes Segen.

Saras Nachfolge wird Barbara Schlunegger, links im Bild, antreten. Sie wird ein einem nächsten Beitrag separat vorgestellt.