«Es ist ein grosses Geschenk, eine so breite Ausbildung zu bekommen»
Manuela Steinemann (28), Vikarin in Aadorf TG
Manuela Steinemann wird Pfarrerin. Im Sommer 2018 hat sie ihr Vikariat, die einjährige praktische Ausbildung für Pfarrerinnen und Pfarrer, begonnen. In ihrer Vikariatsgemeinde Aadorf erlebt sie die Weihnachtszeit nun erstmals auf der «anderen Seite». Sie gestaltet Gottesdienste mit, macht Altersheimbesuche und arbeitet mit Kindern. Es ist ihr ein Anliegen, für Menschen Berührungspunkte zur Kirche zu schaffen.
In ihrem Vikariat wird sie von einem Ausbildungspfarrer auf das Pfarramt vorbereitet. Sie lernt die ganze Bandbreite des Pfarramts in der Praxis kennen, angefangen bei den Kirchenstrukturen bis hin zu den Namen der Gemeindemitglieder. Die künftige Pfarrerin ist stets auf der Suche nach den intensiven Momenten, in denen Gott spürbar wird. Beispielsweise können im Gottesdienst Stimmungen entstehen, die nicht planbar sind, oder auch in Gesprächen, die oft von viel Vertrauen, grosser Offenheit und Tiefe begleitet sind. Das ist für sie Motivation und Herausforderung zugleich.
Vielseitige Ausbildung, vielseitiger Beruf
Vom Vikariat ist Manuela Steinemann begeistert: «Wir lernen so viel Verschiedenes. Zur Ausbildung für den Pfarrberuf gehören auch Gesang, Sprechtraining oder Gemeindeleitung dazu. Und wir Vikarinnen und Vikare geniessen in den Gemeinden einen grossen Rückhalt. Wir spüren, wie wichtig es den Menschen ist, dass die Kirche weiterlebt.» Wie sie künftig als Pfarrerin unterwegs sein wird, weiss sie noch nicht. Fürs Erste will sie sich ein Gesamtbild vom Beruf machen. Ob daraus eine Spezialisierung entsteht, wird sich zeigen. Was sie jetzt schon weiss: «Ich mag die Geschichten der Menschen. Sie öffnen auch mir den Horizont und die Gespräche fördern das Verständnis über die Generationen hinweg.» Wie auch immer der Beruf ausgeübt wird, das Gemeinsame liegt für Manuela Steinemann darin, dass man sich bei allem auf die Grundlage des Glaubens gestellt fühlt.