Plan A war ein Medizinstudium. Als es mit dem Numerus clausus nicht klappte, schwenkte ich zu Plan B: Sportwissenschaften. Die Idee, Sport mit Theologie zu kombinieren, kam mir in der Rekrutenschule. Ich merkte dort, dass keiner wusste, warum Ostern ein Feiertag war. Also fragte ich meinen Vorgesetzten, ob ich eine Ansprache halten dürfe – um den Leuten zu erklären, was es mit Ostern auf sich hat. Er liess mich vor der ganzen Kompanie predigen. Die Gespräche, die daraus entstanden, waren inspirierend. Es machte mir Spass, mich mit den Fragen der Kollegen auseinanderzusetzen.
Meine Kommilitonen beim Sport wundern sich, wenn sie hören, dass ich Theologie studiere. Aber durch die gemeinsamen Grenzerfahrungen, die zu einem Sportstudium gehören, bin ich zu einem Ansprechpartner für existentielle Fragen geworden. Wie gehe ich mit Angst um? Was bedeutet der Tod für mich? Welche Rolle spielt der Glaube an Gott in meinem Alltag?
Nach dem Bachelor steige ich ganz auf Theologie um. Ich will Pfarrer werden. Die Reformierte Landeskirche bietet grosse Chancen, die meiner Meinung nach viel zu wenig genutzt werden. Kirche muss dort hingehen, wo die Gesellschaft ist – zum Beispiel auf den Sportplatz. Mein Traum ist es, der erste offizielle Sportpfarrer zu werden.