Vertiefung der Lösungsorientierten Seelsorge in Situationen des kirchlichen Alltags: Kasualien, Unterricht, Beratungsgespräche in der Diakonie, im Spital, im Gefängnis. Behandelt werden auch «nicht erbetene» Gespräche.
Inhalte
Der Unterschied zwischen «lösungsfixiert», «lösungszentriert» und «lösungsorientiert». Differenzierung und Erweiterung des lösungsorientierten Konzepts. Fallbezogen wird tiefenpsychologisches Grundwissen vermittelt, denn jedes Gegenüber, jede Situation verlangt ein anderes Vorgehen. Was tun, wenn kein Prozess in Gang kommt? Wenn jemand sich Dinge vornimmt und sie nie realisiert? Was sind «ich-syntone» und «ich-dystone» Ziele, und wie geht man damit um? Wie geht man vor in Situationen, die hoffnungslos erscheinen? Wie ermutige ich mein Gegenüber, ohne es zu bedrängen? Und: Wie erkennen und vermeiden wir klassische «Helferfallen»? Ein weiterer Schwerpunkt des Kurses: lösungsorientierte Gesprächsführung bei Kasualien, im Umgang mit Jugendlichen, bei Spital- und Gefängnisbesuchen sowie in anderen Pfarramtssituationen ohne explizit beratenden Charakter, z. B. in Mitarbeitendengesprächen, in der Sitzungsleitung. Anwendung der Methode in unklaren Settings: unterschiedliches Vorgehen bei «erbetenen» und «nicht erbetenen» Gesprächen. Vorfeldsituationen, Rollendiffusität (wer schiebt wem welche Rolle zu, wer erwartet was von der Begegnung?). Hilfe zum Erkennen und Klären der Situation. Ein weiteres Thema: Arbeit mit den religiösen Ressourcen des Gegenübers. Wie gehe ich mit Glaubensformen um, die ich nicht teilen kann? Was heisst «lösungsorientiertes Beten»? Der Kurs besteht je zur Hälfte aus Theorie und aus praxisbezogenem Lernen anhand der von den Teilnehmenden mitgebrachten Fälle. Diese werden nachgespielt und mit Video aufgezeichnet. Durch dieses intensive Üben und die Analyse der jeweiligen Interventionen erlangen die Teilnehmenden Sicherheit und Kompetenz im Umgang mit den rhetorischen Werkzeugen. Es können auch eigene berufliche oder private Probleme eingebracht werden. Dies ermöglicht ein wertvolles, existenzielles Erleben der LOS-Methode.
Ziele
  • LOS wird nicht nur in klar definierten Beratungssituationen als hilfreich erlebt. Mit LOS können sich die Teilnehmenden auch in anderen Gesprächs- und Begegnungskonstellationen zurechtfinden, eigene amtsbedingte Ziele verfolgen und die jeweilige Situation in ihrer kommunikativen Dynamik erfassen (wer will was von mir – oder eben nicht.
  • Was könnten die Hintergründe seines Verhaltens sein?).
  • Auch Divergenzen werden unter dem Ressourcenaspekt behandelt.
  • LOS vermittelt nicht nur eine Gesprächstechnik und psychologisches Grundwissen, sondern auch eine Haltung, die von Respekt, Geduld, Hoffnung und Humor geprägt ist. Das drückt sich auch in der Rhetorik aus.
  • Als Kursziel gilt weiterhin: wachsende Sicherheit in der Gesprächsführung, Selbstsupervision und Analyse des laufenden Prozesses (wissen, was man tut und wozu).
Eckdaten
Bezeichnung
LOS Stufe 2 – Haltung und Gesprächsführung
Kursbezeichnung
24-7-16
Daten
Mo, 10. Juni bis Fr, 14. Juni 2024
Dauer
5 Tage
Zeiten
Mo, 10 Uhr bis Fr, 12 Uhr
Kosten
CHF 2225 (Kursgeld, Kursunterlagen CHF 1375, Unterkunft, Verpflegung CHF 740, Annullationskostenversicherung CHF 110).
WeA-Pfarrpersonen: abzügl. Konkordats-/Refbejuso-Beitrag
Anmeldeschluss
15. Mai 2024
Ort
Seminarhotel Bienenberg, Bienenberg 84, 4410 Liestal
Detail-Informationen
Zielgruppe
Pfarrer:innen
Pfarrer:innen erste Amtsjahre
Sozialdiakon:innen
Handlungsfeld
Diakonie und Seelsorge
WeA anerkannte Weiterbildung
Schwerpunkt
Seelsorge LOS, SYSA, CPT
Kompetenzen
Beziehungen gestalten – Beziehung und Empathie
Leitung

Patrizia Weigl-Schatzmann, LOS-Trainerin, Pfarrerin, Klinik-Seelsorgerin UPD Bern, MAS in lösungsorientiert-systemischer Beratung IAP/ZSB

Qualifikation
Weiterbildung
Anforderungen
Absolvierung von LOS Stufe 1
Lehrmethode
Präsenzunterricht
Kontakt
Kontakt
Anita Haid, A+W, T 044 258 92 54
Kontakt E-Mail
Zusatzinfos
Dieser Kurs ist auch offen für WeA-Pfarrer:innen.