Vertiefung der Lösungsorientierten Seelsorge im Gespräch mit psychisch kranken Menschen. Grundwissen über Störungsbilder. Proprium der Seelsorge im Verhältnis zur Therapie.
Inhalte
Immer wieder stellt sich die Frage nach der Zuständigkeit und Kompetenz der Seelsorgenden im Umgang mit seelisch belasteten Menschen. Wir fragen nach den Voraussetzungen, die es ermöglichen, dass Pfarrpersonen und Seelsorgende auch als Nicht-Therapeuten solche Leute begleiten können. Wie wirkt sich die lösungsorientierte Haltung auf diese Begegnungen aus? Wann muss ich Ratsuchende an psychiatrisch-therapeutische Fachpersonen verweisen? Wir fragen nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Therapie und Seelsorge. Und immer wieder: Was sind die Besonderheiten der Seelsorge? Der Schwerpunkt des Kurses liegt in der Vermittlung von praxisrelevanten Grundlagen zur Psychopathologie. Die Grenzen zur Therapie sind fliessend – darum werden Grundkenntnisse vermittelt zum Erkennen von Neurosen, Depressionen, narzisstischen Persönlichkeitsstörungen und zur Borderlinesymptomatik. Diese psychopathologischen Grundlagen sollen helfen, dass Pfarrpersonen und Seelsorgende den seelsorgerlichen Umgang mit psychisch belasteten Menschen weder ängstlich vermeiden noch naiv mögliche Probleme verkennen. Wir fragen auch nach den Eigenschaften, die eine widerstandsfähige Psyche ausmachen, und lernen verschiedene Typen von Copingstrategien – gesunde und problematische – kennen. Wir stellen Überlegungen an zu ihren Entstehungsbedingungen und ihrer Finalität und untersuchen sie auf ihre Auswirkungen auf die jeweilige Problembewältigung der bzw. des Ratsuchenden. Wie in jedem Kurs wird wiederum an der Verfeinerung der Grundwerkzeuge gearbeitet. Denn jeder Fall ist einzigartig, es gibt keine Rezepte – man wird geübter, aber es wird nie einfacher! Jedes Mal muss man die Theorie klientenzentriert modifizieren, die «beraterische Rhetorik spezifisch gestalten, die tiefenpsychologische Intuition und Diagnostik» anders in das Vorgehen einbeziehen. Aus «Technik» soll «Kunst» werden. Der Kurs besteht je zur Hälfte aus Theorievermittlung und aus praktischen Umsetzungsübungen anhand von Rollenspielen mit Videoanalyse.
Ziele

Die Teilnehmenden

  • erwerben durch Vermittlung von Basiswissen über die häufigsten Störungsformen die Fähigkeit, zu entscheiden, ob und wie sie im konkreten Fall eine Begleitung anbieten können;
  • lassen sich nicht einschüchtern durch mögliche Diagnosen, die das Gegenüber bekommen hat;
  • wenden die Methode von LOS an, um das Gegenüber partnerschaftlich und ressourcenorientiert einzubeziehen, um mit ihm Rahmen und Ziel einer seelsorglichen Begleitung zu erarbeiten;
  • können die religiösen Ressourcen des Patienten, der Patientin nutzbar machen und mit pathologischen Formen von Religion umgehen, indem sie diese nicht dogmatisch beurteilen, sondern versuchen, sie auf dem Hintergrund der Patient:innensituation zu verstehen und zu würdigen;
  • klären ihr eigenes Rollenverständnis in der Zusammenarbeit mit den therapeutisch Tätigen.
Eckdaten
Bezeichnung
LOS Stufe 5 – Seelsorge und Psychopathologie
Kursbezeichnung
24-2-05
Daten
Mo, 27. Mai – Fr, 31. Mai 2024
Dauer
5 Tage
Zeiten
Mo, 10.15 Uhr bis Fr, 12 Uhr
Kosten
CHF 2225 (Kursgeld, Kursunterlagen CHF 1375, Unterkunft, Verpflegung CHF 740, Annullationskostenversicherung CHF 110)
Anmeldeschluss
30. April 2024
Ort
Seminarhotel Rügel, Sarmenstorferstrasse 52, 5707 Seengen
Detail-Informationen
Zielgruppe
Pfarrer:innen
Sozialdiakon:innen
Handlungsfeld
Diakonie und Seelsorge
Schwerpunkt
Seelsorge LOS, SYSA, CPT
Kompetenzen
Beziehungen gestalten – Beziehung und Empathie
Leitung

Patrizia Weigl-Schatzmann, LOS-Trainerin, Pfarrerin, Klinik-Seelsorgerin UPD Bern, MAS in lösungsorientiert-systemischer Beratung IAP/ZSB

Qualifikation
Weiterbildung
Anforderungen
Absolvierung von LOS Stufe 1 bis LOS Stufe 3
Lehrmethode
Präsenzunterricht
Kontakt
Kontakt
Anita Haid, A+W, T 044 258 92 54
Kontakt E-Mail