Kirchenmusiker:innen sind Mitarbeitende in Kirchgemeinden, die für ihren Arbeitsbereich hohe Verantwortung übernehmen – in künstlerischer, liturgischer, didaktischer und kommunikativer Hinsicht. Es gehört seit Langem zur Tradition der reformierten Kirche, dass sie in ihren unterschiedlichen Ausprägungen integraler Teil des Gemeindelebens sind. Dieses Rollenverständnis gilt unabhängig von Ausbildungsstufe und Musikbereich für Organistinnen, Bandleader, Chorleiterinnen, Popularmusiker, Kantorinnen wie Kinder-/Jugendchorleiter. 

 

Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker ...

  • sehen im Singen und Musizieren in der Kirchgemeinde einen authentischen Ausdruck von Glauben und Gemeinschaft – sowohl im gottesdienstlichen wie auch im konzertanten Rahmen. Basis ihrer Arbeit ist ihre eigene künstlerische und spirituelle Persönlichkeit.
  • prägen die Gottesdienst-Kultur ihrer Kirchgemeinde mit, d.h. sie arbeiten in der Vorbereitung und Durchführung eng mit allen am Gottesdienst Beteiligten zusammen: Thematik und Atmosphäre des Gottesdienstes, Liedauswahl und Pflege eines Gemeinde-Repertoires an Kirchenliedern.
  • pflegen ihre eigenen Schwerpunkte in Stil und Repertoire und verantworten in anderen Bereichen eine Offenheit und Vielseitigkeit aus ihrer persönlichen künstlerischen Integrität.
  • arbeiten als qualifizierte Partner mit Chören, Gruppen, Bands und Einzelpersonen aus der Kirchgemeinde zusammen (als Leiter/-innen oder als Mitmusiker:innen).
  • setzen sich ein für eine ihrer Arbeit angemessene Infrastruktur in der Kirchgemeinde (Instrumente, Ausrüstung).
  • arbeiten im Wissen, dass Glaube auf individuellen Gotteserfahrungen aufbaut. Sie laden durch authentische und transparente Arbeit zum gemeinsamen Leben von Glauben und Gemeinschaft ein. Sie verstehen ihre Arbeit nicht ausschliesslich auf die lokale Gemeinde beschränkt, sondern sind sich bewusst, dass ihre Arbeit öffentlichen Charakter hat und über die Grenzen der Kirchgemeinde hinaus in die Gesellschaft wirkt.
  • pflegen eine bewusste Feedback-Kultur. Sie nehmen konstruktive Kritik entgegen und setzen sie verantwortlich um. Sie sind ihrerseits dazu fähig, differenziertes Feedback zu geben, um die Zusammenarbeit zu fördern.
  • sind eingebunden in eine nachhaltige Gemeindeentwicklung, zusammen mit allen an ihrer Arbeit beteiligten Kreisen (Musikerkolleg:innen, Pfarrkonvent, Kirchgemeindebehörde, Gottesdienstbesucher:innen, Projektteilnehmende). Sie bringen sich aktiv in die Diskussion um die Gestaltung dieser Strategie ein.

 

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