Krisendiagnosen haben nicht nur die Kirchen, sondern die gesamte Gesellschaft erfasst. Wer von Kirche als Avantgarde redet und ihr eine Vorreiterrolle in der Gesellschaft zutraut, erntet nur ein müdes Lächeln. Aber ist nicht genau das die Aufgabe von Kirche und Theologie?
Inhalte
In Berlin haben immer wieder avantgardistische Bewegungen einen Nährboden gefunden und eine Vorreiterrolle in der Gesellschaft übernommen. Sie sind neue Wege gegangen und haben neue Möglichkeiten entdeckt. Mit Blick auf avantgardistische Strömungen in Kultur und Gesellschaft fragen wir in Berlin nach den Bedingungen, Möglichkeiten und Risiken einer theologischen und kirchlichen Avantgarde, die nicht nach Selbsterhaltung strebt, sondern Aufbrüche ausprobiert. Aus eschatologischer Sicht geht die christliche Gemeinschaft (garde) der Welt voraus (avant). So abenteuerlich das klingt, so ernsthaft bekennt die christliche Kirche, «in der Welt, aber nicht von der Welt» (Joh 17,16) zu sein. Avantgarde ist riskant und ambivalent, weil sie keine Krisen scheut und Brüche aller Art provoziert. Sie hat – mit Calvin – ein Faible für «Auferstehungen». So wird Kirche heute selten erlebt, aber was wäre, wenn Kirche und ihre Praxis anders wären? Um dieser Frage nachzugehen, experimentiert der Kurs mit Ideen einer kirchlichen Avantgarde zwischen Abbruch und Aufbruch. Welche Kirchenverständnisse sind abbruchreif? Wofür sollte eine theologische Abrissbirne Raum schaffen? Und was könnte Kirche als Avantgarde für die Welt sein?
Ziele

Die Teilnehmenden:

  • lernen avantgardistische Bewegungen in Kultur und Gesellschaft kennen, die mit Berlin verbunden sind oder dort ihren Ursprung haben.
  • teilen die Neugierde am theologischen Diskurs.
  • experimentieren mit Konzepten, Kirche als Avantgarde zu denken.
  • suchen Wege, um den Krisendiagnosen mit theologisch begründeter Zukunftshoffnung zu begegnen.
  • entdecken neue eschatologische Perspektiven, ohne aus der Not eine Tugend zu machen.
  • üben sich in der Bescheidenheit, «auf Gottes Zukunft zu setzen».
Eckdaten
Bezeichnung
Kirche zwischen Abbruch und Aufbruch. Studienreise nach Berlin
Kursbezeichnung
24-9-01
Daten
Mo, 16. September – Sa, 21. September 2024
Dauer
6 Tage
Kosten
CHF 1690 (Kurskosten CHF 760, Unterkunft und Verpflegung CHF 860, AKV CHF 70; Reise individuell; subventionierter Preis, vgl. AGB).
WeA-Pfarrpersonen: abzügl. Konkordats-/Refbejuso-Beitrag.
Anmeldeschluss
30. Juni 2024
Ort
Hotel Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Ziegelstrasse 30, D-Berlin
Detail-Informationen
Zielgruppe
Pfarrer:innen
Pfarrer:innen erste Amtsjahre
Handlungsfeld
Fachübergreifende Kompetenzen
WeA anerkannte Weiterbildung
Schwerpunkt
Kirchliche Verantwortung in der Gesellschaft
Kompetenzen
Glaubwürdig leben – Leben aus dem Evangelium
Glaubwürdig leben – Berufsidentität
Glaubwürdig leben – Selbstmanagement
Lösungen entwickeln – Hermeneutische Reflexion
Einfluss nehmen – Leitung
Einfluss nehmen – Kommunikation
Leitung

Pfr. Bernd Berger, Leiter Weiterbildung pwb, Bern

Referierende

Prof. Dr. theol. Frank Mathwig, Beauftragter für Theologie und Ethik, Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz, Bern

Qualifikation
Weiterbildung
Lehrmethode
Präsenzunterricht
Literatur
Textmaterial wird in einem Reader zusammengestellt und den Teilnehmenden im Vorfeld zur Verfügung gestellt.
Anmerkungen

Subventionsformulare können hier heruntergeladen werden.

Kontakt
Kontakt
Barbara Bays, pwb
T +41 31 340 26 41
Kontakt E-Mail
Zusatzinfos
Dieser Kurs ist auch offen für WeA-Pfarrer:innen.