Liebe Leserin, lieber Leser

Wenn etwas roh ist, dann ist es noch unfertig. Es muss bearbeitet, kultiviert, verwandelt werden, damit es geniessbar wird. Der Bildhauer muss den Stein behauen, damit er zum Kunstwerk wird, die Predigerin den Text bearbeiten, damit eine Predigt daraus wird. Viele Lebensmittel müssen gekocht werden, damit wir sie geniessen können. Andererseits: Rohkost kann ein Genuss sein und zudem gesund. Und ist das Rohe nicht natürlich und unverfälscht, etwas, wonach wir uns sehnen? Wieder anders ist das mit der Gewalt. Rohe Gewalt erschreckt uns, aber auch zivilisierte, kultivierte Gewalt kann verletzen und übergriffig erlebt werden.

Wir entgehen den Ambivalenzen nicht. Wir wünschen euch inspirierende Lektüre und eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.

Bernd Berger, Leiter Weiterbildung pwb Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn

Am Anfang ist alles roh
Zu Grunde gehen beim Predigtschreiben
Gewalt für das Bilderalbum
Über Garstufen, die unter die Haut gehen
Kolumne
Porträt: Claudia Daniel-Siebenmann