Vom Studium der Theologie und der Ausbildung zur Pfarrerin, zum Pfarrer

Die kirchliche Ausbildung ist kantonsübergreifend im Rahmen des «Konkordats betreffend die gemeinsame Ausbildung der evangelisch-reformierten Pfarrerinnen und Pfarrer und ihre Zulassung zum Kirchendienst» geregelt. Dem Konkordat gehören alle reformierten Landeskirchen, mit Ausnahme der Kirchen Bern-Jura-Solothurn und der Romandie an.

Die Pfarr-Ausbildung im Konkordat ist seit 2003 kompetenzorientiert. Mit dem neuen Konkordat und der Ausbildungsordnung vom 1.1.2019 ist das Kompetenzstrukturmodell für den Pfarrberuf die inhaltliche Orientierung für den Kompetenzerwerb während der Ausbildung. Das Kompetenzstrukturmodell wurde 2013 entwickelt und im November 2023 von der Konkordatskonferenz aktualisiert. Es ist ab 1.1.2024 aktualisiert in Kraft.

 

Der Kompetenzerwerb bewegt sich dabei zwölf Standards innerhalb von fünf Dimensionen.

Die zwölf Standards in fünf Dimensionen sind:

 

  1. Glaubwürdig leben
    Leben aus dem Evangelium
    Berufsidentität
    Selbstmanagement
  2. Lösungen entwickeln
    Hermeneutische Reflexion
    Kreativität
  3. Beziehungen gestalten
    Beziehung und Empathie
    Team- und Konfliktfähigkeit
  4. Ergebnisse erbringen
    Ziel- und Ergebnisorientierung
    Planung und Organisation
  5. Einfluss nehmen
    Leitung
    Auftritt und Repräsentation
    Kommunikation

 

Die Ausbildungsmodule mit den zwölf Standards werden dabei oft auch auf die klassischen vier Handlungsfelder des Pfarramts bezogen. In diesen Handlungsfeldern werden die Kompetenzen sichtbar.

Die vier Handlungsfelder sind:

  •     Seelsorge
  •     Bildung
  •     Gemeindeentwicklung/-leitung
  •     Gottesdienst

 

Lebenslanges Lernen

Mit der Erstellung des Portfolios wird im Kompetenzmanagement ressourcenorientiert nach Kompetenzen gefragt. Im beruflichen und privaten Kontext angeeignete Kompetenzen werden so relevant. Sie werden durch das im Studium und Lernvikariat hindurch fortgeschriebene persönliche Portfolio im Rahmen des lebenslangen Lernens aktualisiert.

Kompetenzen aus allen Lebensbereichen, die in die Tätigkeiten als Pfarrerinnen und Pfarrer einfliessen, werden so miteinbezogen. Dadurch wird die kirchliche Ausbildung einem biblischen Menschenbild gerecht, das den Menschen mit seinen je eigenen Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten im Blick hat. Im Kompetenzmanagement spielen daher auch Brüche im Leben, der Umgang mit Schwächen und Stärken eine Rolle.

Alle Dokumente zu Portfolio und Kompetenzmanagement finden Sie hier.